POLISH SIMMENTAL CATTLE BREEDERS ASSOCIATION
Polski Związek Hodowców Bydła Simentalskiego, PZHBS

FLECKVIEH RASSE IN DER TSCHECHISCHEN REPUBLIK

Josef Kučera

Die Geschichte der Viehzucht in Tschechen Die Viehzucht hat in der Tschechischen Republik (der früheren Tschechoslowakei) eine lange Tradition. Die ersten Zuchtverbände entstanden in der Zeit der Österreich-Ungarischen Monarchie. Aktive und objektive Zuchtarbeit begann 1905, als auf dem Gebiet der Tschechischen Republik der erste Verband zur Beurteilung des Gebrauchswerteż der Tiere gegründet wurde. Die Zwangskolektivisierung und Nationalisierung nach dem Jahr 1948 bedeutete eine Verstaatlichung der ganzen Zuchtsparte in einem Staatlichen Zuchtbetrieb (SBE) bis zum Jahr 1989. Gesellschaftliche und politische Veränderungen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 führten ebenfalls zu vielen Veränderungen in der Zucht. Der frühere Staatliche Zuchtbetrieb unterlag einer Restrukturierung und die Leistungen des SBE wurden von vielen neuen Organisationen übernommen. In dieser Zeit wurden 13 neue Gesellschaften Gegründet, vor allen Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Gleichzeitig kam es zu einer Privatisierung der Firma, die die Nutzungskontrolle ausübte. Diese Kontrollfunktion übernahm eine Besamungsstation. Es existiert nur eine, im Jahr 2000 gegründete, gesellschaftliche Besamungsstation.

Eine Patronatsorganisation der Tierzüchter in der Tschechischen Republik ist die Tschechische Kooperation der Meeräschen Züchter (CMBC), in der der Tschechische Zuchtverband für Fleckvieh 23% Anteil hat. Der CMBC ist eine wichtige Organisation, welche Leistungen wie: die zentrale Bearbeitung der Daten der Milchleistung und der Reproduktion, genetische Bewertung der Population des Milchviehs, Milchanalyse zur Kontrolle der Milchleistung (100% Proben), Milchanalyse für Molkereien (70% Proben), Immunogenetisches Labor (verschiedene DANN Teżts), Zentralregister für Vieh gemäß der EU Entscheidung UE 1760/2000, technische Aufsicht über Zuchtbücher für Milchvieh, anbietet. CMBC ist Mitglied der Organisationen ICAR und Interbull.

Entwicklung der Viehpopulation nach dem Jahr 1989 - strukturelle Veränderungen

Die Viehzucht in der Tschechischen Republik unterlag in den letzten 15 Jahren vielen Strukturveränderungen. Die Verringerung der gesamten Rinderpopulation in der Tschechischen Republik zog auch Veränderungen in der Zahl und Struktur der Betriebe. Zurzeit befinden sich 82,5% aller Milchkühe in Stallungen mit mindestens 100 Tieren, nur 3,3% werden in Stallungen, mit bis zu 50 Kühen, gehalten. Es gibt große Unterschiede in der Rinderverteilung auf dem Gebiet der Tschechischen Republik. Die meiste Population befindet sich in der Gegend von Wysoczyna (mittlerer Teil der Tschechischen Republik) und in der Region Süd-, West- und Osttschechen wo 60% der Population gezüchtet wird. Die Rasse Fleckvieh domminiert in Wysoczyna und in Südtschechen.

Ursprung und Entwicklung der Fleckviehzucht

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik eine breite Palette von verschiedenen Rinderrassen gehalten. Das früher vorherrschende mitteleuropäische Rotvieh versuchte man, besonders auf Gütern von Adel und Kirche, durch Import fremder Rassen, die überwiegend österreichischen Ursprungs waren, zu veredeln. In der zweiten Hälfte des 19.Jahrhundert gab es außer der Rasse Cervinky auch viele andere Rassen und Stämme wie Pinzgauer, Berner, Freiburger, Montafone und andere. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten sich unter den Importen immer mehr die schweizerischen Simmentaler durchgesetzt. Zur Jahrhundertwende waren schon abgeschlossene Gebiete der Fleckviehzucht rayonisiert, die später, nach dem Jahre 1920, zum Ausgangspunkt der Unifikation der tschechischen Fleckviehzucht geworden sind. Auf der Grundlage der Vereinheitlichung des Viehs wurde im Jahre 1924 ein Zuchtgesetz erteilt, dach dem man nur Simmentaler Bullen in der Zucht verwendet durfte Gebrauchsrichtungen geführt. Über 1/3 der Tiere In der Nachkriegszeit nach 1945 war ein bedeutender Teil der Fleckviehpopulation noch auf die dreiseitige Nutzungsrichtung orientiert. Mehr als ein Drittel der Kühe diente auch als Zugkraft. Da das Vieh die Leistungsanforderungen für die Milchproduktion nicht erfüllen konnte hat man einen Ausweg in der Veredelungskreuzung, zuerst mit Ayrshire, später mit Red Holstein gesucht, mit dem Ziel, die Doppelnutzung zu erhalten und den Blutanteil der Milchrassen auf 25?37% zu beschränken. Man muss zugeben, dass dies nicht vollkommen gelungen ist. Bis in die häutige Zeit sieht man in manchen Herden den Einfluss der Milchrasen auf die Doppelnutzungspopulation. Der neueste Trend in der Zucht des Tschechischen Fleckviehs liegt in der Erhaltung der Doppelnutzung in enger Anlehnung an die europäische Population des Fleisch-Milchviehs. Das Zuchtbuch der tschechischen Rasse Fleckvieh registriert ca. 160.000 Kühe; Jährlich werden aus der gesamten Population 90?100 Bullen geteżtet. Der Anteil der Rasse Fleckvieh in der Population der Milchkühe beträgt 47?48%, der Anteil des Simmental Fleckvieh in der Fleischproduktion beträgt bis zur 69%. Laut neuerster Datenerhebung sind in der Tschechischen Republik ca. 430 000 Milchkühe und 140 000 Fleischkühe registriert.

Zuchtprogramm der Fleckvieh Rasse

Das heutige Selektionszuchtprogramm basiert auf der Verwendung des Index für den Gesamtzuchtwert (TMI). Die untere Abbildung zeigt das TMI für die Rasse Fleckvieh in der Tschechischen Republik. In der Tschechischen Republik wird das Merkmal der Langlebigkeit noch nicht definiert. Aus diesem Grund hat man den Index für den Körperbau für Beine, Hufe und Euter außerdem für Somazellen als Langlebigkeitshinweis. Die Zuchtmerkmale für Fleischproduktion werden im Rahmen einer mit Österreich, Deutschland und Ungarn gemeinsamen, genetischen Bewertung geschätzt. Die Zuchtziele der Population des Fleckvieh in der Tschechischen Republik, sind unter www.cestr.cz nachlesbar.

Fleischproduktion ist ein wichtiges Merkmal der Doppelnutzungsrasse auf welches ein großer wert in den letzten Jahren gelegt wurde. Alle Bullen der Rasse Fleckvieh, die zum Zwecke der künstlichen Insemination selektiert wurden, müssen einem stationärem Test unter standardisierten Bedienungen unterzogen werden. Die Informationen über die tägliche Zunahme werden im Zeitraum vom 120 bis 365 Lebenstag des Bullen gesammelt und am Ende von einem Verbandsmitarbeiter nach Typen klassifiziert. Zum Zwecke der künstlichen Besamung werden nur Bullen die, einen sehr hohen täglichem Zuwachs haben, gut im Typ sind und rassetypische Merkmalle aufweisen, qualifiziert.

Die zweite Kontrollstufe für Fleischproduktion findet anhand von Teżts der Nachkommenschaft statt. Zurzeit gibt es zwei wichtige Informationsquellen über den Nutzwert der Nachkommenschaft: Nachkommenprüfstationen und Informationen von Außerhalb (Daten der Schachthöfe). Auf den Stationen werden gewöhnlich 12?15 Stück Nachkommen (männlich) für die Besamung pro Bulle, selektioniert. Die Schlachthöfe liefern für den Zweck der genetischen Bewertung, im Schnitt, 40 Bullen. Die Arbeiten an der Verbesserung der genetischen Bewertung der Fleischmerkmalle neigen sich dem Ende entgegen.

Die Klassifikation des Typs der tschechischen Rase Fleckvieh wird im Einklang mit dem Einheitlichen Modell der Klassifizierung des europäischen Rindes der Rasse Fleckvieh - "System 97" (www.evf-esf.info) realisiert. In Anlehnung an dieses System werden 19 Merkmale bei Kühen, die sich in der ersten Laktation befinden, beschrieben. Jährlich werden 14000 Kühe nach diesem System Beschrieben.

Die gesamte Exterieurbewertung umfasst vier Körpereile: Kaliber, Bemuskelung, Beine und Hufe, Euter.

- Kaliber - höhe im Kreuz (30%), tiefe der Kruppe (30%), Länge des Beckens (20%), Breite des Beckens (20%),

- Bemuskelung - von der Seite und von Hinten,

- Beine und Hufe - Knochenstärke (von der Seite 30%), Fessel (30%), Schienbein gedeihen (20%), Fesselgelenk (hornige kleine Ferse 20%),

- Euter - Länge des Euters (30%), Tiefe des Euters (30%), hohe des hinteren Euters (30%), Euterbänder (10%).

Die Gesamtmenge der Punkte für Körperbau: Kaliber 35 %, Bemuskelung 25, % Beine und Hufe 10 %, Euter 30 %.

Die Gesamtnote für Körperbau wird ab 50 Punkte (schlechte Note) bis 100 Punkte (sehr gute Note) vergeben.

Ergebnisse der Milchproduktion der Fleckvieh Rasse

Die Milchnutzung der Tschechischen Rasse des Fleckviehs ist innerhalb des letzten Jahres erheblich gestiegen. Die erzielten Ergebnisse sind mit den Ergebnissen bester europäischer Züchter vollkommen vergleichbar. Bei der mittleren, jährlichen Produktion von 6328 kg Milch pro Kuh, überschreiten wir sogar den mittleren Wert für 27 EU Länder.

Zusammenfassung Die Rinderzucht, insbesondere die Zucht der Rasse Fleckvieh hat in der Tschechischen Republik eine lange Tradition. Außer dem hohen Stand des Wissens der tschechischen Züchter ist die Konzentration der Tiere ein weiterer Vorteil. Die Anforderungen der Züchter, die Zukunft betreffend sind klar definiert: Gesundheit, Langlebigkeit, Unkomplizirtheit der Kühe mit einer langen Nutzungsdauer und einer großen Nachkommenschaft (sowohl männliche als auch weibliche Tiere).

Das Hauptziel des Tschechischen Zuchtverbandes für Fleckvieh ist die Organisation eines Zuchtprogramms, welches den Anforderungen der Züchter gerecht wird und ihnen dadurch einen Gewinn sichert.

 


Bull: HG 208-Brilliant, CHD Impuls


Cow: 141472509, ZOD Opatovec

 

Polski Związek Hodowców Bydła Simentalskiego z/s w Odrzechowej
Adres: Odrzechowa 1, 38-530 Zarszyn
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